Lieber Jürgen,
als Greenpeace-Aktivisten lernten wir uns kennen und hatten über die Musik schnell einen guten Draht zueinander. Du kanntest wirklich mehr als den „halben Wagner“ auswendig und ich führte Dich beim „Ulisse“ ins frühbarocke Instrumentarium ein. Als Dein geliebtes „Syrco“ in die Tonne getreten wurde, half ich, Dich aufzurichten: Wir wanderten in meiner Heimat, die Dir so gut gefiel, an der Isar entlang, brieten Enten im alten „Wamsler“ meiner Küche und aßen sie mit bayrischen Knödeln und Blaukraut, oder ließen uns im Gartenpavillion Kaffee und Zwetschgendatschi schmecken. Kollegen des Betriebsrates, von denen ich einige kennenlernte, erkannten Deine Qualitäten und förderten den Umstieg ins neue Metier zur zweiten Karriere. Als Gewerkschaftsmann warst Du mit Deinem roten IGM-Käppi bei jedem Wetter dabei. Du fehlst uns, Jürgen!
Dein Freund Diethard